22. Juli 2024
Heute: Der Wetterhahn. Gallus metereologicus.
Der Wetterhahn wird in den letzten Jahren immer mehr herausgefordert durch den Klimawandel bei gleichzeitigem Beharren einer treuen Fangemeinde auf zuverlässige Vorhersagen. Er ist auf seinem Gebiet ein Gott, allerdings einer auf Abruf (um mal die Musikgruppe „Letzte Instanz“ an dieser Stelle zu zitieren).
Der Kachelmann als Beispiel für einen der prominentesten Wetterhähne musste bereits vor Jahren seinen Balzplatz räumen, nachdem ihm aus der Gläubigengemeinde unsachgemäß-übergriffiger Umgang mit Wetterhennen vorgeworfen worden war.
Ob diese Diskussion zu Recht oder Unrecht besteht, soll hier aus ornithologischen Gründen mal ausgeklammert werden.
Was bei solchen Diskussionen jedoch immer vergessen wird, ist, dass der Wetterhahn das Wetter ebensowenig macht, wie der Wasserhahn das Wasser macht. Diese simple Wahrheit vergessen bisweilen leider auch die Wetterhähne selbst, und dann versteigen sie sich bisweilen in Personenkulte und leisten sich Übergriffe, anstatt ihre Göttlichkeit einfach anzunehmen und auszufüllen.
Dabei hat der Wetterhahn so viel mehr und soviel Wichtigeres zu tun. Wo geht es zum Beispiel in den nächsten Jahren mit unserem Klima hin? – Lieber Wetterhahn, bitte berichte.