15. Dezember 2025
Der Blauspecht. Picus bleu.
Ein enger Verwandter des Schluckspechtes. Viele Ornithologen halten diese beiden Arten für eine, da sie sehr oft zusammen gesehen werden.
Zitat aus „Weltreich der Tiere“, Sielmann:
„Ein echter Blauspecht verbringt sein Leben vorwiegend in hängender Stellung. Er hängt an Flaschen, wenn er Flüssignahrung sucht, das Glas abklopft und die Tropfen aus ihrem Schlupfwinkel angelt, wenn er seine Nisthöhle meißelt und wenn er als verliebter Säufer die zerklopften Gläser bearbeitet, auch wenn er schläft.“
Eine charakteristische Beschreibung dieses Vogels, der Obstlerwiesen als Freiland und Kneipen als Hausbiotop bevorzugt. In diesem Zitat ist auch das wesentliche Unterscheidungsmerkmal zum Schluckspecht enthalten: Der Blauspecht hängt an der Flasche, der Schluckspecht sitzt lieber auf oder neben seiner Quelle. (Auch ist der Schluckspecht nicht auf Alkohol fixiert; er nimmt auch gerne Benzin, Fruchtsäfte und anderes.)
Der Ruf des Blauspechtes ist ein „Gückgückgückgück“ oder „Gluckgluck“, je nach Befeuchtungsgrad der Stimmbänder. Wenn er zufrieden ist, gibt er das auch mit einem einzelnen „Hick“ kund.
Der Flug des Blauspechtes ist sehr unbeholfen, falls überhaupt noch möglich. Die meisten Blauspechte besitzen schon lange keinen Flugschein mehr. Sie bekommen ihn in der Regel abgenommen, wenn sie gerade flügge geworden sind. Sie helfen sich dann durch Trampen, d. h. sie hängen sich an vor der Kneipe parkende Autos und lassen sich, wenn es losfährt, instinktiv an der nächsten Obstlerwiese oder noch offenen Kneipe fallen. Es kann auch mal vorkommen, dass sie bis zum nächsten Abend an dem Auto hängen bleiben, weil dessen Fahrer ebenfalls mangels Fahrtüchtigkeit auf der Strecke blieb.
Blauspechte sind begeisterte Zutrinker bzw. -proster. Sie lassen keine Gelegenheit aus, um die Gläser klingen zu lassen.














