25. Dezember 2023
Heute: Die Weihnachtsgans. Anser ruelps.
Pünktlich zum Feste des Konsumrausches trifft die Weihnachtsgans in den heimischen Gefilden ein. Von weit ist sie gereist, und vortrefflich mit Lametta bis zur Flugunfähigkeit hat sie sich behängt, um dem Auge des Betrachters mindestens genau so viel Schmaus zu bieten wie dessen Magen. Sie wird verfolgt von einer Horde wütiger Gänsesäger, welche ihr nach dem Leben trachten, aber das ist diesem Vogel längst egal, hat er doch bereits sein Mental-Ziel erreicht.
Die Weihnachtsgans kommt, um verspeist zu werden, und daran lässt sie sich auch nicht durch Gänsesäger hindern. Sie kommt, um scheibchenweise in Mägen abgebunkert zu werden, und sie kommt mit viel Fett und Schmalz.
Die Weihnachtsgans kommt, um zu zerstören. Sie opfert sich auf im Namen der Kreatur, und ihr Astralleib kichert, wenn Leute sich übellaunig auf den Sofää wälzen weil sie sich überfressen haben, und anschliessend ihre Familie anschnauzen, bis der oder die Lebensgemeinschaftsheini einen Ring vom Finger oder einen Lebensgemeinschaftskündigungsvertrag aus der Tasche zieht und das Große Bekomm-mal-ne-Wohnung-zwischen-den-Jahren einläutet.
Die Weihnachtsgans, mittlerweile Teil des Blutkreislaufs der sie ingestiert habenden Individuen, arbeitet derweil perfide weiter an der Zerstörung, indem sie Leberkreisläufe entgleisen lässt, den Fettstoffwechsel nachhaltig zerbombt und die Grundlagen für eine zerrüttete Gesundheit in Form von zarten Fett-Ablagerungen in den Kapillaren legt.
Auf diese Karriere hat sie in Mastanstalten unter Folterbedingungen und Kasteiungen viele Monate lang hart hingearbeitet, und sie wird sich ihren Triumph nicht vermiesen lassen.
Wohl bekomm‘s!