6. Mai 2024
Heute: Der Schmalzmilan und der Brotmilan. Milvus milva & Milvus panus.
Der Schmalzmilan (Bild), ein ölig glänzender Geselle mit ebensolcher Tolle, lebt endemisch im Schmalzwald und ist vom Verhalten eher uninteressant – wäre da nicht seine Hybridisierung mit dem Brotmilan.
Direkt an den eigentlichen Schmalzwald schließt nämlich dessen Verbreitungsgebiet an, der Trockenbrotrasen, der ebenfalls noch zum Schmalzwald gezählt wird. Der Schmalzmilan ernährt sich wie seine engen Verwandten von Aufschnitt, Wurstpellen, Aas und kleineren Beutetieren, während der Brotmilan mehr vegetarisch lebt. Dadurch wird Nahrungskonkurrenz vermieden, und die beiden etwa gleich großen und gleich starken Vögel können sich prima leiden.
Mischlinge zwischen Schmalz- und Brotmilan nennt man je nach Abstammung
- Schmalzbrotmilan, Brotschmalzmilan (aufgrund einer bescheuerten Regel wird bei Hybridisierungen das Männchen immer zuerst genannt),
- Schmalzbrotschmalzmilan (Männchen war Mischling), Brotschmalzbrotmilan,
- Brotbrotschmalzmilan (Weibchen war Mischling), Schmalzschmalzbrotmilan usw.
Bei zwei Mischlingen wird es erst richtig kompliziert! (Schmalzbrotschmalzbrotmilan, Brotschmalzschmalzbrotmilan, Brotbrotmarmeladenbrotmilan…)
Mittlerweile laufen die Forschungen über die Hybridisierung auf vollen Touren – das Forschungsinstitut M.I.L.A.N.(„Milanhybridisierung In Langzeitforschung Auswertbarer Nebenzuchterzeugnisse“) e.V. Schmalzwald und Umgebung zeichnet verantwortlich für ausgedehnte Zuchtversuche.
Gesponsort wird das Institut von Aurora, Siebenkorn und der Bäckerei-Innung Hochschmalzwald, die inzwischen auch eine Tochterfirma gegründet hat, deren ausschließlicher Sinn es ist, Milane im Brotteig vermarktungsfähig zu machen.