Vogel der Woche: #053 - Der Rundfink

1. Juli 2024

Heute: Der Rundfink. Fringillalala phonetica.

Kennen Sie das: Sie halten gerade ahnungslos im Freiland das Mikrofon in die Menschenmenge und plötzlich – aus heiterem Himmel – taucht ein Schwarm kleiner aber äußerst lästiger Vögel auf. Diese fliegen aufgeregt um Ihren ausgestreckten Arm herum und veranstalten einen Höllenlärm, in dem das, was Sie eigentlich aufnehmen wollten – Ihren Interviewpartner, den Karaoke-Einsatz der ortsansässigen Bürgermeister, egal was – einfach, brutal, schlicht und gnadenlos übertöst wird.

Das, lieber Freilandreporter, sind die Rundfinken. Die brüllen Ihnen die schönsten O-Töne und Interviews nieder, die besitzen die Fähigkeit, eine für ihre geringe Körpergröße erstaunlich lärmige, bollerige und niederfrequente Geräuschkulisse zu erzeugen.

Versuchen Sie einfach mal zum Scherz, das Mikrofon während einer solchen stattfindenden Fringilliden-Attacke an Ihren eigenen Mund zu halten, um eine Silbe zu sprechen – Sie werden, kaum dass Sie den Mund öffnen, auch schon einen der übereifrigen Rundfinken zwischen den Zähnen halten und den Würgereiz kriegen, weil die Federn des putzigen Gesellen im Ihrem hinteren Rachenbereich herumwerkeln.

Auf bestimmten Konzerten – vorrangig Open-Air-Popkonzerten – tauchen diese Vögel auch auf, allerdings in der Unterart des Funkfinken. Sie stören an solchen Orten durch extrem ungelegen kommende rhythmische Einwürfe in der Nähe des Mikrofons. Hiergegen hilft nur der konsequente Einsatz eines Pop-Schutzes.

Freilandreporter werden den Rundfinken allerdings nicht los, indem sie einen simplen Windschutz oder Popschutz über das Mikro drüberziehen; denen hilft nur ein einziger Tipp, den ich hiermit zum Besten gebe:

Verkleiden Sie Ihr Mikrofon als Katze, und Sie haben im wahrsten Sinne des Wortes atmosphärische Ruhe.


Beteiligt:

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HikE Worth
Text, Sprechix

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